Patrizia Bovi und Chiara Banchini widmen sich Giuseppe Tartini und Torquato Tasso
08.08, 21.00 Uhr
Merkantilgebäude
Patrizia Bovi
Rezitation und Gesang
Chiara Banchini
Violine
Aria del Tasso
“Lieto ti prendo e poi la notte”
Giuseppe Tartini
Brief, gesendet am 24. Februar 1750 von Tartini
an Francesco Algarotti, Kammerherr am Hof von
Friedrich den Großen in Berlin. Tartini kündigt die
Zusendung der „piccole sonate“, von Friedrich in
Auftrag gegeben, an.
Giuseppe Tartini
(Pirano, 12.04.1692 - Padova, 26.02.1770)
Sonate XIII b-moll
Andante, “quanto mai felici siete“
Allegro assai
Giga, allegro affettuoso
Anonymus
Aria sul testo “Depon Clorinda le sue spoglie inteste»
(Gerusalemme liberata, canto XII)
Torquato Tasso
(Sorrento, 11.03.1544- Roma, 25.04.1595)
Il sogno del guerrier
“Lieto ti prendo e poi la notte”
(Gerusalemme liberata, canto XII)
Giuseppe Tartini
Sonate XVII D-Dur
Andante cantabile
Allegro assai
Aria del Tasso “lieto ti prendo”
Furlana
Torquato Tasso | Giardini
“Intanto Erminia fra l’ombrose piante”
(Gerusalemme liberata, canto VII.1)
Giuseppe Tartini
Sonate XXIV D-Dur
Andante cantabile, “care dell’idol mio”
Allegro assai
Aria cantabile
“Alla stagion novella“ (Metastasio)
Presto
Allegro cantabile
“Amico il fato” (Metastasio)
Torquato Tasso
Il combattimento e la morte di Clorinda
(Gerusalemme liberata-canto XII)
Giuseppe Tartini
Sonate a-moll (Brainard a 3)
Thema mit Variationen
“Solitario bosco ombroso”
Gesang und Violine
Patrizia Bovi und Chiara Banchini haben eine spezielle Liebe zu alter Musik entwickelt. Beim Konzert am 8. August entführen die beiden Künstlerinnen ihr Publikum- im Rahmen der Antiqua-Reihe- in die Renaissance und den Barock.
Erste Erfahrungen mit der historischen Aufführungspraxis sammelte Chiara Banchini nach ihrem Konzertfach-Studium u.a. bei dem großen Nikolaus Harnoncourt. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Patrizia Bovi stellt sie ausgewählte Violinsonaten Tartinis den Dichtungen Tassos gegenüber und schafft so ein bewegendes Konzerterlebnis aus Lesung bzw. Chansons und Konzert.
Die Pastoralspiele im 16. Jahrhundert kann man als Frühform der Oper sehen. Sie waren stark von den Dichtungen Torquato Tassos beeinflusst, der einer der genialsten Dichtergestalten der Renaissance ist und auch für die Musikgeschichte zu einer zentralen Figur wurde. Tasso erzählt in seinem Epos Gerusalemme liberata (Befreites Jerusalem) von dem sagenhaften normannischen Volkshelden Tenkred und tradiert somit die Erinnerung an wichtige Geschehnisse, die nicht nur von seinem Zeitgenossen Claudio Monteverdi aufgegriffen wurden, sondern auch noch mehrere hundert Jahre später Opernkomponisten inspirierten, wie etwa Gioacchino Rossini zu seiner Oper Tancredi.
Als Zeitgenosse von Antonio Vivaldi griff Giuseppe Tartini viele Neuerungen auf und sorgte als Leiter einer bedeutenden Geigenschule in Padua für deren Verbreitung und Weiterentwicklung. Andreas Moser, Schüler und Assistent des Geigenvirtuosen Josef Joachim urteilte über den „Maestro delle nazioni“, wie Tartini von seinen Zeitgenossen genannt wurde, folgendermaßen: „Tartinis größten Ruhm als Tonsetzer machen aber seine Violin-Sonaten aus. Ihnen kommt nicht bloß die Bedeutung einer geigerischen Fundgrube zu, sondern sie stellen auch an sich einen Höhepunkt der italienischen Instrumentalmusik des 18. Jahrhunderts dar… Hinzu kommt die musterhafte Bauart der Sonaten– sie sind meist in ziemlich knappen Formen gehalten -, und ihr großer harmonischer Reichtum, der sich oft in erstaunlichen Wendungen, ja geradezu kapriziösen Einfällen entfaltet.“ Trotz der unglaublichen Anzahl von etwa 125 Violinkonzerten, 50 Triosonaten und 200 Violinsonaten handelt es sich nicht um kompositorische Massenwaren; jede Sonate entwickelt Individualität und spezifische Charakteristika wie an den Bezeichnungen der einzelnen Sätze – z.B. „Quanto mai felici siete“, „care dell’idol mio“ oder „Amico il fato“ - zu sehen ist. Die Sonate XXIV, D-Dur zeigt eine dreisätzige Form, die vor allem für Tartinis Sonaten für Violine und Cembalo typisch ist. Sie folgen dem tartinischen Typus Langsam-Schnell-Sehr Schnell: Andante cantabile – Allegro assai – Presto.
Als Synthese des Abends kann man Tartinis Sonate a-moll für Geige und Gesang ansehen, die den Titel Solitario bosco ombroso trägt und zum Abschluss des Konzertabends beide Künstlerinnen musikalisch vereinigt.
Chiara Banchini
Chiara Banchini, geboren in Lugano, gehört zu den anerkanntesten und bedeutendsten InterpretInnen der Barock-Violine und ist stets gern gesehener Gast bei Festivals für Alte Musik. Nach ihrem Studium bei Sandor Végh entdeckte sie, beeinflusst durch Nikolaus Harnoncourt und Sigiswald Kuijken, ihre Leidenschaft für Barock-Instrumente. 1981 gründete sie das Ensemble 415, welches im Laufe der Jahre sowohl bei Publikum als auch Kritik große Erfolge verzeichnen konnte. Sie unterrichtet an der Schola Cantorum in Basel und spielt auf einer Violine von Nicola Amati aus dem Jahr 1674.
Patrizia Bovi
Patrizia Bovi beschäftigt sich mit mittelalterlicher Musik und Renaissancemusik. Gemeinsam mit Adolfo Broegg, Goffredo degli Esposti und Gabriele Russo gründete sie 1984 das Ensemble Micrologus, das sich hauptsächlich der Interpretation mittelalterlicher Musik widmet. Sie arbeitete unter anderem mit Marcel Perès, Dinko Fabris und Marco Paolini zusammen und tritt mit ihrem Ensemble als Sängerin und Performerin in allen europäischen Hauptstädten auf.
Nächste Veranstaltungen:
11.08 21.00 Uhr
ANTIQUA
Schloss Maretsch
Streichquartett
SOLOISTS OF CATHERINE THE GREAT
Leitung ANDREY RESHETIN (Russland)
Hermitage Music
13.08 21.00 Uhr
ANTIQUA
Residenz Mariaheim
AXIVIL ALJAMìA
Cantaor flamenco PEDRO SANZ (Spanien)
Perfume Mudéjar
Mozarabische Musik auf lateinische Texte
14.08 20.30 Uhr
Stadttheater
GUSTAV MAHLER JUGENDORCHESTER
Dirigent PATRICK LANGE
Violine CAROLINA KURKOWSKI PEREZ
Ludwig van Beethoven: Konzerte für Violine und Orchester D-Dur, Op.61
Jean Sibelius: Symphonie Nr. 2 D-Dur, Op.43
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