BACK
19/08/2008
Antiqua - Bozen Baroque Orchestra
 
 
Das Bozen Baroque Orchestra interpretiert außergewöhnliche Seiten von Bach und Stradella
 
19.08, 21.00 Uhr
Schloss Maretsch
 
Bozen Baroque Orchestra
 
Dialogus
 
Leitung: Claudio Astronio
 
Sopran: Susanne Rydén
Bariton: Christian Hilz
Orgel: Marco Facchin
Oboe, Oboe d’amore: Katharina Schmücker-Bäuml
 
Alessandro Stradella:
Toccata in a-moll
 
Johann Sebastian Bach:
Ach geh, und suche mit Verlangen - BWV 49
 
Alessandro Stradella:
Lasciate ch’io respiri
 
Johann Sebastian Bach:
Liebster Jesu, mein Verlangen - BWV 32
 
Das Bozen Baroque Orchestra entstand 2006 aus der natürlichen Weiterentwicklung des Ensemble Harmonices Mundi heraus, das seit einigen Jahren auf internationalem Niveau agiert. Der Cembalist Claudio Astronio gründete und leitet es. Das Orchester setzt sich hauptsächlich aus Musikern zusammen, die in Trient und Südtirol leben und die sich schon in der Vergangenheit durch die Mitwirkung in einigen sehr angesehenen Gruppen für alte Musik ausgezeichnet haben. Derartige herausragende Voraussetzungen vereinigen sich in den Interpretationen der Gruppe zu besonderer Sensibilität; dies führte dazu, dass das Bozen Baroque Orchestra in weniger als zwei Jahren nicht nur die nationale und internationale Kritik, sondern auch die Zuschauer und Arbeitskollegen überzeugen konnte.
Das Programm schlägt Kapitel von verfeinerter Schönheit auf, die von zwei großen Autoren des Barock zusammengestellt und uns überliefert wurden: einem Italiener und einem Deutschen, Alessandro Stradella (1639-1682) und Johann Sebastian Bach (1685-1750); sie alternieren, als hätten sie sich in einem gemeinsamen Treffen auseinandergesetzt, mit seltener und überzeugender Harmonie: auf den lebhaften Ton und die provokanten Spuren der Toccata in a-moll des italienischen Meisters antwortet Bach mit Ach geh, und suche mit Verlangen BWV 49 (1725), einer Kantate für Sopran, Bass und obligate Orgel; sie setzt sich aus sechs Sätzen zusammen und ist innerlich aufgeteilt in einen Dialog – voll treibender Spiritualität – zwischen Christus und der Seele.
Des Weiteren folgt Stradellas Kantate Lasciate ch’io respiri, für Sopran und Bass, Streicher und Basso Continuo vor der Kantate Liebster Jesu, mein Verlangen BWV 32 (1726), wiederum vom deutschen Meister. Auch sie geht den Dialog zwischen Christus und der Seele ein, womit der Abend schließt.
Das Bozen Baroque Orchestra bietet dem Publikum also eine Reise in die Zeit der Barockmusik an, indem es einige wichtige Schritte zurückgeht: im Mikrokosmos der Bach’schen Kantaten überrascht die unerschöpfliche Vielfalt formaler Lösungen. Bach intensiviert die eindeutigen Allegorien, die der Dialog mit den Stimmen übernimmt, indem er die vokalen Rollen von Sopran und Bass im Sinne des barocken dialogus interpretiert. Bei Stradella erreichen die Arien eine größere Wichtigkeit in Bezug auf die Rezitative; die Motive der Gesangspartien weisen allesamt eine in der formalen Organisation klare Rolle auf. Als Vorbereiter des concerto grosso, das durch Arcangelo Corelli gefestigt worden war, bedient sich Stradella auch betont des Schemas Rezitativ-Arie-Rezitativ-Arie, das viele Komponisten bis hin ins 18. Jahrhundert beeinflusste.
 
Bozen Baroque Orchestra
Das Bozen Baroque Orchestra geht aus dem bereits seit Jahren bestehenden Ensemble Harmonices Mundi hervor. Seit 2006 musiziert das Ensemble unter der Leitung von Claudio Astronio nun unter neuem Namen. Seine Mitglieder stammen vornehmlich aus den Regionen Südtirol und Trentino, und widmen sich nach wie vor herausfordernden Programmen.
Die ersten Produktionen stammen also aus dem Jahre 2006, wobei die erste Aufführung die eines nicht veröffentlichten Oratoriums von Leopold Mozart war, das im Archiv des Franziskanerklosters in Bozen wiederentdeckt worden war. Gemeinsam mit dem Oratorium wurden Motetten für zwei Soprane, Alt, Doppelorchester und Doppelchor von Antonio Vivaldi mit Gemma Bertagnolli, Susanne Rydén und Massimiliano Mauthe aufgeführt. Diese letzte Arbeit ist auch ihre erste CD-Einspielung, die Anfang 2007 veröffentlicht wurde.
Glucks Oper Orfeo e Euridice, eine Produktion des Alighieri-Theaters in Ravenna unter der Regie von Graham Vick, war die erste Opernproduktion. Ein Schwerpunkt der Gruppe ist die Oper. Dies bedeutet die Beschäftigung mit der Literatur und mit der Interpretation des großen Melodramas des 18. und 19. Jahrhunderts mit Originalinstrumenten. Es geht also auch auf die Theaterpraxis und die in diesem Sinne weniger ergründete Ausführung des Repertoires zurück. Nach den Wiederholungen von Orfeo e Euridice in den Theatern von Modena, Ferrara, Reggio Emilia und Pisa, hat sich das Orchester Anfang 2007 einem noch unveröffentlichten Projekt gewidmet: Die Matthäuspassion von Bach, mit Choreographien von Ismael Ivo, koproduzierten die Theater von Bozen und Rovigo. Diese Rarität wurde auch für die italienische Musikzeitschrift Amadeus auf CD eingespielt. Auf der Suche nach neuen Wegen zwischen Vergangenheit und Gegenwart wird das Bozen Baroque Orchester in den nächsten Jahren regelmäßig mit der Stiftung Neues Stadttheater in Bozen unter der Leitung von Manfred Schweigkofler zusammenarbeiten. Es geht hierbei um das Schaffen von musikalischen Werken und Theaterwerken, um neue Verbindungen zwischen alter und moderner Kunst. für die die Arbeiten der Oper und des Theaters, um eine Verbindung zwischen den alten und modernen Künsten zu schaffen. Ein weiteres wichtiges Projekt im laufenden Jahr ist die CD-Einspielung des Oratoriums Der Mensch, ein Gottesmörder von Leopold Mozart für die Musikzeitschrift Amadeus. Dieses Werk ist mit seiner einzigen Abschrift in Bozen konserviert und wurde bereits 2006 vom Orchester aufgeführt. Die Veröffentlichung für Amadeus ist die höchste Auszeichnung für die künstlerische Qualität des Bozen Baroque Orchestra für seine Forschungsarbeit unveröffentlichter Partituren.
 
Claudio Astronio
Der äußerst vielseitige Musiker Claudio Astronio ist Organist, Cembalist und Dirigent. Er leitete jahrelang das Ensemble Harmonices Mundi, das seit 2006 unter seinem neuen Namen Bozen Baroque Orchestra musiziert. Er arbeitet regelmäßig mit bekannten und internationalen Interpreten der Barockmusik zusammen. Bei internationalen Festivals der Alten Musik ist er gern gesehener Gast und tritt im Duo mit Musikern wie Gustav Leonhardt, Gemma Bertagnolli, Max van Egmond, Susanne Rydèn und Yuri Bashmet auf. Astronios CD-Einspielungen sind mehrfach mit Preisen ausgezeichnet worden. Für Rundfunk- und Fernsehstationen in den USA, in Kanada, Japan und Europa macht er immer wieder Aufnahmen. Seine Liebe zur modernen Musik bewog ihn dazu, gemeinsam mit den bekannten Jazzmusikern Maria Pia De Vito, Paolo Fresu und Michel Godard, eine CD einzuspielen. Er hält Meisterkurse in Japan, Spanien und den USA.
 
Susanne Rydén
Susanne Rydén zählt zu den renommiertesten Sängerinnen im Bereich Alte Musik. Sie arbeitete mit der Academy of Ancient Music, Philharmonia Baroque Orchestra, Bach Collegium Japan, The Bach Ensemble, Cantus Cölln sowie mit Christopher Hogwood, Nicholas McGegan, Masaaki Suzuki, Roy Goodman, Andrew Manze, Joshua Rifkin und Lars Ulrik Mortenssen zusammen. Rydén ist bei den größten europäischen Festivals regelmäßig zu Gast und unternimmt Tourneen in die USA, nach Japan, Australien, Russland und Südafrika.
 
Christian Hilz
Der Bariton Christian Hilz hat sich in Europa und den USA als vielseitiger Interpret im Konzert- und Opernbereich einen Namen gemacht. Dabei ist Hilz im barocken, klassischen und zeitgenössischen Repertoire gleichermaßen gefragt. Seine Aufnahmen beinhalten Werke von Bach, Händel, Homilius, Meder, Mozart, Schubert, Schumann, Lortzing, Klemmstein, Sterk und Kleiberg. Neue Einspielungen mit Telemann-Solokantaten, Lieder von Schubert, Mozarts Zaide, Beethovens Neunter Symphonie, Händels Chandos Anthems und Matthesons Oratorium David werden 2008 erscheinen. Als Gesangslehrer schöpft Christian Hilz aus seiner etwa 15-jährigen pädagogischen Erfahrung und hält Meisterkurse.
 
Marco Facchin
Marco Facchin studierte Orgel und Cembalo bei James David Christie und Bob van Asperen in Boston und Amsterdam. 1997 gewann er beim Concours International Bach in Lausanne den Kritikerpreis. Er ist Organist in der Kirche Maria Himmelfahrt in Terlan bei Bozen, spielt mit verschiedenen Ensembles Alter Musik zusammen und gibt als Solist Konzerte in Italien und im Ausland. Zudem ist er Komponist und Pop-Jazzmusiker und arbeitet auch mit Liedermachern, Theatergruppen sowie Kabarettisten zusammen. Am Musikinstitut Antonio Vivaldi in Bozen unterrichtet er als Dozent für Orgel und Cembalo.
 
Katharina Schmücker-Bäuml
Katharina Schmücker-Bäuml studierte Oboe bei Winfried Liebermann (Mannheim), bei Renate Hildebrand (Hamburg) und Katharina Arfken (Schola Cantorum, Basel). Unter anderem spielt sie historische Rohrblattinstrumente wie Schalmei und Pommer. Sie ist nicht zuletzt wegen ihrer großen Bandbreite eine gefragte Musikerin. So spielte sie z.B. unter Claudio Abbado, Pierre Boulez, Gottfried von der Goltz, Andrea Marcon, Marc Minkowski, Ludger Remy, Michael Schönheit und Monica Huggett sowie in Ensembles wie dem Orquesta Barroca de Sevilla, Musica Fiata, Les Musiciens du Louvre und der Akademie für Alte Musik Berlin.
 
Nächste Termine:
 
20.08 20.30 Uhr
Stadttheater
GUSTAV MAHLER JUGENDORCHESTER
Dirigent SIR COLIN DAVIS
Violine NIKOLAJ ZNAIDER
Jean Sibelius: Konzert für Violine und Orchester d-moll, Op.47
Hector Berlioz: Symphonie fantastique, Op.14
 
 
25.08 - 03.09
Conservatorio C. Monteverdi
57. INTERNATIONALER KLAVIERWETTBEWERB FERRUCCIO BUSONI
VORAUSWAHLEN
25, 26, 28.08 & 02.09 - 10.00 | 16.00 Uhr
27, 29, 30, 31.08 & 01.09 - 10.00 | 16.00 | 20.30 Uhr
 
03.09 20.30 Uhr
Cristallo Theater
Pianistischer Marathon
24 Finalisten im Konzert
 
25.08 20.30 Uhr
KLAVIERFESTIVAL FERRUCCIO BUSONI
Konzerthaus
Klavier ALFRED BRENDEL
Joseph Haydn: Variationen in f-moll
Wolfgang Amadeus Mozart: Sonate KV 533 & KV 494
Ludwig van Beethoven: Sonate op.27 Nr.1
Franz Schubert: Sonate D 960




Pressebüro:
Marta Romano
+39 3495856526
 
Barbara Gambino
+39 3465001654
 
 
Tickets:
Stadttheater
T 0471 053800
Di – Fr 10.00 – 13.00; 15.00 – 19.00 Uhr
Sa 10.00 – 13.00 Uhr
www.ntbz-tickets.net